20. Februar 2023
Kennt ihr das? Irgendwann im Leben formt sie sich, die imaginäre Liste mit den Dingen, die man immer schon gemacht haben wollte. Dinge, für die man brennt und für die man vielleicht nie den passenden Moment erwischt hat. Und damit meine ich jetzt nicht die Fußleisten, die 6 Jahre nach dem Einzug im Altbau immernoch nur unten an die Wand gelehnt sind.
Auf meiner Liste standen vor wenigen Jahren noch Sachen wie einsam Reisen nach Schottland oder Rumänien, einmal im Pariser Sternerestaurant dinieren, Survivaltraining im Harz, Eisbaden, Tischlern lernen – und eine Brieffreundschaft mit Phil Collins.
Jetzt, nach 3 Jahren Frontalbacken, quasi in der Vollgare des Lebens, sieht diese Liste ganz anders aus: mal einen ganzen Tag lang vor sich hinbacken ohne Kinder, (das mit dem Eisbaden ist erledigt) Käsebrötchen wie beim Profi, Panettone meistern, ein Kasseler, das nicht aufreißt – und eine Brieffreundschaft mit Phil Collins.
Die Prioritäten ändern sich mit dem Alter und den Ansprüchen, denen man selbst gerecht werden will. Jetzt, wo die Kinder definitiv nicht mehr klein genannt werden wollen und einen selbst Magen-Darm, Handmundfuß, Grippe, Krupp und allgemeine Nein-Phasen gleichzeitig nicht mehr so richtig schocken können, hat man schon etwas mehr Zeit und Muße für den morgendlichen CO2-Austausch mit dem Teig. Und so konnte ich dieses Wochenende wenigstens eine handvoll Fußleisten dauerhaft befestigen und nebenbei einen Lebenstraum von der Liste streichen: Ich präsentiere euch die Kartoffelkäsebrötchen wie vom Bäcker!
Ziemlich einfach in der Herstellung als simpler All-in-Teig mit fein zerdrückten Kartoffeln vom Vortag, werden sie durch eine relativ hohe Teigausbeute und mittel-langer Stockgare über Nacht schön flauschig und besonders . Außerdem können sie besonders gut vorbereitet werden und stehen morgens dann relativ zügig und unkompliziert auf dem Tisch. Natürlich ersetzen sie auch zu jeder anderen Tageszeit ein vollwertiges Mittagessen.