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Ein anfängergeeignetes knuspriges Weizenbrot mit Roggenanteil ohne Kneten (No Knead) und ohne Dehnen & Falten!

Jeder kennt es. Es ist früh. Es ist dunkel. Es ist kalt. Du warst heute nicht der Erste, der aufgestanden ist. Vielmehr sind dir deine Kinder mit ihrer ab 5:33 aktiven, auf die Ausdünstungen billiger Kalenderschokolade trainierten Sensorik zuvorgekommen.

Noch 30 Minuten. Keine Zeit für Kaffee. Gedanklich schon halb im Büro, fällt dir beim Kinder anziehen (Nein wir stecken heute nicht beide Beine in ein Hosenbein) ein, dass du eigentlich was backen wolltest.

Noch 20 Minuten. Alle unzurechnungsfähigen Zurückrechungsversuche helfen nichts. Für Vorteig zu spät und für direkte Führung zu früh. Niemand wird heute Abend akzeptieren dass sich das Abendbrot um ca. 45 min + Auskühlen verschiebt. Du bist ja nicht Thomas Gottschalk. No Knead ist auch nur die Halbe Wahrheit. Dein Chef faltet dich wenn du ihm sagst dass du wegen Dehnen eine halbe Stunde zu spät bist. Der erniedrigende Gang zum Bäcker scheint in dieser Situation unausweichlich.

Noch 10 Minuten. Während du Strümpfe ohne in Schuhen sichtbares Loch suchst und Zaubertricks mit Stiften ohne Kappe zusehen musst, erinnerst du dich an dieses Rezept. Das Werktätigen-Brot.

Ein Geschenk an die 9 to 5 Baking Class. An alle die morgens in 10 Minuten einen Teig aus Zutaten mit einer Gabel mischen wollen, der den ganzen Tag bei Raumtemperatur unangetastet vor sich hin fermentiert (so wie du im Büro). Nach Feierabend nur noch Formen, 1 Stunde gehen lassen und 45 Minuten backen. Dann ab damit auf die Terrasse und es gibt Abendbrot!

Eines der einfachsten Brote der Welt – ohne Kneten, ohne Dehnen und ohne Falten. (versprochen!)

Die Story, die ihr eben gelesen habt, ist 100% wahr und ungeschönt. Jeder von euch kennt Situationen, in denen man haarscharf daran vorbeischrammt, doch noch einen Brotteig anzusetzen. Meistens liegt das daran, dass sich das Brotrezept ersteinmal gut und einfach liest. Der Teufel steckt jedoch im Detail: über den Tage fallen während der Stockgare meistens einige kleine Teischritte an. Nicht aufwändig – aber Dehnen & Falten, Laminieren oder einfach das Formen eures Teiges ist eben unmöglich, wenn ihr auf der Arbeit und nicht zu Hause seid.

Deswegen kommt das Werktätigenbrot mit wirklich minimalem Arbeitsaufwand aus. Durch die Verwendung von wenig Hefe und einer langen Stockgare bei Raumtemperatur arbeitet euer Teig von allein und ist nach eurem Feierabend genau richtig, um sofort weiterverarbeitet zu werden. Das wiederum dauert keine 5 Minuten, wenn man weis, wo Mehl und Gärkörbchen stehen.

Das Werktätigenbrot gibt es ebenfalls ohne Kneten und ohne Dehnen & Falten als Sauerteigvariante!

Das Werktätigen-Brot

Zubereitungszeit

10

Minuten
Gesamtzeit

10

Stunden 

Ein einfaches, knuspriges Weizenbrot mit Roggenanteil, wenig Hefe, Butter-und-Milchflausch und etwas Roggen-Anstellgut (wer es hat). Nur 15 Minuten aktive Arbeitszeiten zwischen 6:30-7:30 und 15:30-16:30.

  • 360g Weizen 550

  • 150g Weizen 1050

  • 100g Roggen 1150

  • 360g Wasser (ca. Raumtemperatur)

  • 50g Milch (kalt)

  • 20g Butter (zimmerwarm, weich)

  • 15g Salz

  • 4g Hefe

  • 1 El Roggen-Asg (Kühlschrank), alternativ Jogurt oder weglassen

  • Hauptteig
  • Alle Zutaten gründlich mit einer Gabel, den Händen (Alter, du musst gleich zur Arbeit!) oder einem Handrührer (für eine Kenwood bist du zu arm) vermischen.

    Darauf achten dass keine Mehlnester oder grobe Klumpen zu sehen sind. Etwas mehr oder weniger Butter/Milch ist nicht entscheidend. Der Teig ist Mittelfest und sollte nicht stark kleben. Kein Dehnen und Falten notwendig.
  • Stockgare
  • Die Schüssel bei Raumtemperatur (ca. 22 Grad) für 8-9h gut abgedeckt stehen lassen und zur Arbeit gehen.
  • Stückgare
  • Nach 8-9 Stunden den verdoppelte, nicht eingefallenen, Teig vorsichtig auf eine mit Roggenmehl bemehlte Arbeitsfläche geben und mit einer Teigkarte von allen Seiten einmal unterschieben. Mehl nachstreuen. Mit Spannung den Teig von außen ringsrum in die Mitte einschlagen möglichst ohne die Luft rauszudrücken. Den Teig umdrehen, sodass die glatte, runde Seite oben ist. Nun mit beiden Händen unterfassen und auf Spannung schieben.

    Mit Schluss nach oben In ein bemehltes Gärkörbchen geben und bei wärmerer Raumtemperatur abgedeckt 1h gehen lassen.
  • Backen
  • Den Ofen mit Topf, Gänsebräter, Glaskuppel oder Sonstwas auf 270 Grad vorheizen.

    Das Brot vorsichtig aus dem Körbchen auf ein Backpapier stürzen (Hand drunter) und kreuzförmig, ca. 0,5-1cm tief einschneiden.

    In den heißen Topf legen und Deckel schließen. Bei 250 Grad 15 Minuten backen. Deckel abnehmen und bei 220 Grad 30 Minuten fertig backen.

    Sofort aus dem Topf nehmen und schnell auskühlen lassen.
    Am Besten gleich aufessen. Auch am nächsten Tag schmeckt das Brot noch sehr gut. Danach geht’s auch noch geröstet.

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