Ich liebe Hecken. Ich liebe Sichtschutz, Ruhe und Privatsphäre. Ich liebe auch Schnitzel. Und allgemein würde ich mich als ziemliche Almankartoffel bezeichnen. In den letzten Monaten habe ich eine richtige Obsession für Hecken beim Spazieren gehen entwickelt (die nächste).
Aktuell ist der Blick aus unserer Küche-Wohn- Essetage in etwa so romantisch wie der Blick in einen stillgelegten Steinbruch. Ein riesiges Nachbargrundstück was nach dem Abriss von, naja, Allem, seit mehreren Jahren zum Verkauf steht. Aus diesem Grund und, weil es aktuell vielleicht keine schlechte Übung ist, mit dem Spaten einen 50 Meter langen Graben auszuheben, musste eine Hecke her. Und weil ich das nicht allein schaffen konnte weil ich krank war (sonst hätte ich es zumindest versucht), mussten einige Helfer bei bestem Grillwetter versorgt werden. Ausrede zum Backen also vorhanden. Die braucht man mittlerweile ja auch, wenn man nach einer Stunde Vorheizen moralisch noch irgendwie vor Greta, Gott und Gasimport bestehen will.
Ohne weitere Umschweife nun also zum Rezept!
Ein sehr einfaches und sehr leckeres finde ich. Ein Würstchen passt auch rein von der Länge her und kleine Kinder essen sie offenbar auch.
Zum Schluss gab’s dann noch die German Foccacia.
Die Angriller
No knead Baguettebrötchen mit Schwarzbier und Röstzwiebeln
- Hauptteig
500g backstarkes Weizenmehl 550
100g Roggenmehl 997
220g Wasser, Raumtemperatur
220g Guinness oder herbes Schwarzbier
2 Handvoll Röstzwiebeln
13g Salz
5g Hefe (frisch)
- Hauptteig
- Bier kurz aufkochen und auf Raumtemperatur abkühlen lassen.
Wasser und abgekühltes Bier mit Salz mischen, alle anderen Zutaten ausser Röstzwiebeln zugeben und z. B. mit einer Gabel oder den Händen gründlich mischen bis ein homogener Teig entsteht.
Zum Schluss die Röstzwiebeln dazugeben und nochmal durchkneten. - Stockgare
- Bei Raumtemperatur 2h anspringen lassen, währenddessen 2-3x Dehnen und Falten.
Wenn der Teig beginnt sich sichtbar zu vergrößern, für 10-14h abgedeckt bei 5-7 Grad Reifen lassen. Am Ende sollte der Teig mindestens doppelt bis dreifach so groß sein und große Blasen werfen. Eine etwas längere Reife ist unproblematisch, solange der Teig noch nicht eingefallen und weich ist. - Formen & Stückgare
- Aus dem Kühlschrank nehmen und für 1h akklimatisieren lassen.
Vorsichtig auf die bemehlte Arbeitsfläche geben, quadratische Teiglinge zu ca. 100g abstechen und straff aufrollen. (Wie das Vorformen bei Baguettes)
Dabei minimal in die Länge Strecken. Den Schluss gut andrücken.
Mit Schluss nach unten im Leinen 1h gehen lassen. - Backen
- Ofen inkl. Bleche und Schwadengefäß auf 240 Grad Heissluft vorheizen.
Die Brötchen nach der Gare auf Backpapier umdrehen und der Länge nach ca. 0,5cm tief Einschneiden.
2-3 Minuten offen ruhen lassen.
Bei 240 Grad mit kräftigem Schwaden 10 Minuten Anbacken, Dampf ablassen und bei 220 Grad für weitere 10-15 Minuten zu Ende backen.